Erstellung von Prüflisten

In vielen Firmen mit Qualitätssicherung ist das Erstellen von Prüflisten an der Tagesordnung. Hierbei werden alle Maße einer Zeichnung herausgesucht und die zulässigen Abmaße bestimmt.
Diese Werte werden dann in einer Liste eingetragen, die an die Qualitätssicherung weitergegeben wird, wo die Istmaße der geprüften Werkstücke eingetragen werden.
Bei großen Zeichnungen mit mehreren hundert Maßen kann der Aufwand für das Erstellen einer solchen Liste mehrere Stunden betragen. Mit Hilfe eines von mir geschriebenen Sonderprogramms lässt sich der Aufwand auf wenige Minuten reduzieren. Nachdem die Zeichnung in Annotation geladen wurde, wird über ein Auswahlmenü die gültige Allgemeintoleranz ausgewählt (z.B. 7168m).

Anschließend sucht das Programm automatisch alle Maße heraus, platziert hinter jeder Maßzahl eine Positionsnummer, so dass die Maße in der Liste einfacher zu finden sind, und generiert automatisch die Prüfliste mit allen Abmaßen (Freimaße, ISO-Toleranzen, absolut angegebene Toleranzen).
Diese Liste ist als logische Tabelle im Annotation hinterlegt und kann hier gelesen und nachbearbeitet werden. Zwischen den Positionsnummern in der Liste und der Zeichnung besteht eine Assotiativität, d.h. wenn man die Positionen in der Liste ändert, wird die Zeichnung ebenfalls aktualisiert.

Die so innerhalb weniger Minuten erstellte Prüfliste kann nun als Zeichnung ausgegeben und als Datei abgelegt werden. Es steht auch eine Exportfunktion zur Übergabe an ein QS-System zur Verfügung.

Für Firmen ohne große QS-Software wurde zusätzlich zum Makro eine Access-Datenbank entwickelt, in der sehr einfach die Istmaße der geprüften Werkstücke eingetragen werden können.
Das Prüfprotokoll wird dann am Schluss ausgedruckt, wobei Maße, die außerhalb des zulässigen Bereichs liegen, hervorgehoben werden.

Automatische Zeichnungserstellung

In vielen Firmen gibt es sogenannte Standardbaugruppen, die zwar immer ähnlich aufgebaut sind, sich jedoch durch verschiedene Maß- und Formvariablen unterscheiden. Diese Baugruppen ändern sich bei fast jeder Maschine, in die sie eingebaut werden und müssen deshalb jedes Mal wieder umkonstruiert werden. Solche Baugruppen sind ein Musterbeispiel für Sonderprogramme, da man hier durch ein paar menügestützte Eingaben die komplette Zusammenstellung, sowie die Einzelteilzeichnungen generieren kann. Der Aufwand für die Erstellung einer neuen Variante kann so von mehreren Stunden auf wenige Minuten gesenkt werden. Als Beispiel möchte ich Ihnen ein Werkzeug zur Kabelproduktion vorstellen. Das Aussehen dieses Werkzeugs hängt von zwei wesentlichen Parametern ab:

  • Maße und Form des herzustellenden Kabels

  • Werkzeugmaschine, an der das Werkzeug befestigt werden soll

  • Da sich die Maße, die von den unterschiedlichen Maschinen abhängen, später nur noch selten ändern, wurde das Programm in 2 Menüebenen unterteilt:

  • Ein erfahrener Konstrukteur weist einmalig den verschiedenen Maschinen die zugehörigen Maße zu. Diese werden gespeichert.

  • In der Werkstatt steht ein PC mit ME10 und dem Spritzkopfprogramm, auf dem dann nur noch die Maschine ausgewählt wird und die Durchmesserwerte eingegeben werden.

Das Programm ist so aufgebaut, dass über grafische Hilfen die verschiedenen Maße leicht eingegeben werden können. Außerdem sind Plausibilitätskontrollen eingebaut, die Falscheingaben verhindern. Zum Beispiel kann ein Innendurchmesser nie größer sein, als der Außendurchmesser Bei Maßen die nur bestimmte Werte annehmen können, dienen hinterlegte Tabellen als Eingabehilfen. Durch diese Eingabehilfen und dem einfachen Handling von Formvariablen ist ein solches Sonderprogramm einfacher anwendbar (auch in der Werkstatt!!), als eine ähnliche Lösung auf Basis von Parametrik. Außerdem können Module zur Datenverwaltung eingebaut werden, die speziell auf den Anwendungsfall und die Firma angepasst werden, so dass die Programme effektiv anzuwenden sind und sich stark kostensenkend auswirken.